Unsere Wasserstoffprojekte
Der Nordic-Baltic Hydrogen Corridor verbindet die Erzeugerzentren in Nord-Ost Europa mit den Verbrauchszentren Mitteleuropas
Die europäischen Gasfernleitungsnetzbetreiber Gasgrid Finland (Finnland), Elering (Estland), Conexus Baltic Grid (Lettland), Amber Grid (Litauen), GAZ-SYSTEM (Polen) und ONTRAS wollen die grenzüberschreitende Wasserstofftransportinfrastruktur von Finnland durch Estland, Lettland, Litauen und Polen nach Deutschland entwickeln, den Nordic-Baltic Hydrogen Corridor (NBHC). Ziel des Projekts ist es, eine Verbindung zwischen den Produktionsregionen für grüne Energie in Nord-Ost Europa und den wichtigsten Verbrauchszentren in Mitteleuropa herzustellen. Der NBHC könnte als einer der ersten europäischen Wasserstoff-Korridore den Betrieb aufnehmen.
Vormachbarkeitsstudie liefert positive Ergebnisse
Die Studie, die im Januar 2024 begonnen wurde, definiert die wichtigsten Bedingungen für die Umsetzung des NBHC, der erneuerbaren Wasserstoff von Finnland durch das Baltikum und Polen nach Deutschland transportieren soll. Die Studie bietet einen umfassenden Rahmen, der die technischen, rechtlichen, organisatorischen und wirtschaftlichen Aspekte abdeckt, die für die Realisierung des Korridors erforderlich sind. Dieser Korridor wird eine entscheidende Rolle beim Erreichen der Dekarbonisierungsziele der Europäischen Union mit Wasserstoff spielen, der innerhalb des EU-Gebiets produziert und weiter geliefert wird.
Bis 2040 soll der Korridor jährlich bis zu 2,7 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff nach Mitteleuropa transportieren. Die Vormachbarkeitsstudie hat ergeben, dass der NBHC einer der ersten betriebsbereiten Wasserstoff-Korridore in Europa sein könnte. Die NBHC-Pipeline soll einen Durchmesser von 1.200 mm haben (DN1200) und sich mit mehreren Verdichterstationen über eine Länge von etwa 2.500 km erstrecken.
Das NBHC-Projekt ist ein wichtiger Baustein für den Übergang Europas zu einem nachhaltigen und dekarbonisierten Energiesystem, das die Klimaziele der EU unterstützt und die regionale Energiekooperation fördert. Konkret könnte der Korridor die Kohlenstoffemissionen bis zum Jahr 2050 um bis zu 37 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr reduzieren. Das Projekt wird die Energieversorgungssicherheit und -vielfalt in der Region und in Europa verbessern, indem es die einheimische Produktion von erneuerbarem Wasserstoff mit bestehenden und neuen Nachfragezentren verbindet und zur Dekarbonisierung von Industriesektoren beiträgt, die ihre CO2-Emissionen andernfalls nur schwer senken können.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der Vormachbarkeitsstudie planen die beteiligten Fernleitungsnetzbetreiber nun, mit der Arbeit an der Machbarkeitsstudie zu beginnen, die die detaillierte technische Analyse des Projekts sowie die kommerzielle und wirtschaftliche Bewertung umfasst.