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ONTRAS H2-Startnetz

Wasserstoffinfrastruktur für Ost- und Mitteldeutschland

Der Aufbau einer funktionierenden Wasserstoffwirtschaft ist grundlegend zum Erreichen der Klimaziele. Mit der Transformation unserer Infrastruktur in Richtung Wasserstoff gestalten wir eine klimaneutrale Zukunft aktiv mit. Mit dem Know-how aus dem Gastransport und der Erfahrung im Bau und Betrieb von Ferngasleitungen und -anlagen sind wir die Richtigen, um das Wasserstoffnetz in Deutschland von Anfang an mit aufzubauen.

Wasserstoff-Kernnetz: Zukünftige Transportinfrastruktur in Deutschland

Auf dem Weg in ein klimaneutrales Energiezeitalter ist Wasserstoff von zentraler Bedeutung. Von der großtechnischen Erzeugung bis zur Industrieanwendung ist in Deutschland eine Vielzahl an Vorhaben unter Einsatz der Wasserstofftechnologie in Planung. Mit der Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes in 2023 hat die Bundesregierung die Schaffung eines der zentralen Infrastrukturgroßprojekte der Energiewende politisch und regulatorisch auf den Weg gebracht: ein deutschlandweites Wasserstoff-Kernnetzes, das Verbrauchs- und Erzeugungsschwerpunkte von Wasserstoff sowie Speicher und Importpunkte bis 2032 schrittweise verbindet. Als Fernleitungsnetzbetreiber hat ONTRAS den Entwicklungsprozess des Kernnetzes von Beginn an mit voller Kraft unterstützt und mitgestaltet und im Juli 2024 gemeinsam mit den anderen Fernleitungsnetzbetreibern in Deutschland den Antrag für das Wasserstoff-Kernnetz vorgelegt. Die Genehmigung des Kernnetzes ist im Oktober 2024 erfolgt.

Aufbau des ONTRAS H2-Startnetzes in Ost- und Mitteldeutschland

Mit dem ONTRAS H2-Startnetz realisiert ONTRAS bis 2032 ein ca. 600 Kilometer umfassendes Wasserstofftransportnetz für Mittel- und Ostdeutschland. Rund 80 Prozent davon entstehen durch die Umstellung bestehender Gaspipelines, etwa 20 Prozent werden neu gebaut. Das ONTRAS H2-Startnetz ist Bestandteil des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes. Insgesamt hat ONTRAS etwa 1.100 Kilometer Wasserstoffleitungen in das Kernnetz eingebracht.

Großprojekte im ONTRAS H2-Startnetz

Bestandteil des ONTRAS H2-Startnetzes sind die beiden infrastrukturellen Großprojekte Green Octopus Mitteldeutschland (GO!) und doing hydrogen sowie der Leitungsabschnitt im Energiepark Bad Lauchstädt. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz als Reallabor der Energiewende, stellt ONTRAS bis 2025 im Energiepark Bad Lauchstädt die ersten 25 Kilometer Erdgasleitung auf den Transport von Wasserstoff um. Ferner wurden sowohl das Projekt doing hydrogen als auch Green Octopus Mitteldeutschland vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz als wichtige Infrastrukturprojekte (IPCEI – Important Projects of Common European Interest) anerkannt und haben im Juli 2024 den entsprechenden Förderbescheid erhalten. Dank der Genehmigung für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn konnten die Planungsarbeiten für beide Vorhaben aufgrund ihrer besonderen Bedeutung bereits im Dezember 2022 starten.

 

GO! als zentrale Wasserstoff-Transportroute für Sachsen-Anhalt und Niedersachsen

Green Octopus Mitteldeutschland (GO!) schafft die künftige Transportroute und Speichermöglichkeit für grünen Wasserstoff für das mitteldeutsche Chemiedreieck und Industriezentren in Sachsen-Anhalt und dem angrenzenden Niedersachsen. Mit rund 300 Kilometern Leitungen sorgt GO! für den sicheren Wasserstofftransport zwischen Leuna, den Metropolregionen Halle-Leipzig und Magdeburg, dem Helmstädter Revier und der Stahlregion Salzgitter.

Mit der Anbindung der Industrieregion Salzgitter und der weiterführend im Kernnetz verankerten Pipelineinfrastruktur in Richtung Nordsee und Benelux wird eine zentrale Verbindung geschaffen, die von strategischer Bedeutung ist und insbesondere die kontinuierliche Versorgung der energieintensiven Stahlindustrie sicherstellt – einem Schlüsselsektor für die industrielle Transformation.

Pionierarbeit im Fokus: Energiepark Bad Lauchstädt

Der Energiepark Bad Lauchstädt (EBL) ist das erste und bisweilen einzige, im Bau befindliche Reallabor der Energiewende mit einer finalen Investitionsentscheidung aller Partner. Abgebildet wird die gesamte Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff: die großtechnische Erzeugung sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung.

Dieser ganzheitliche Ansatz ist wegweisend für die Zukunft der Energieversorgung in der Region und darüber hinaus. Der Energiepark Bad Lauchstädt wird durch das BMWK als Reallabor der Energiewende gefördert und ist das erste Umsetzungsprojekt des ONTRAS H2-Startnetzes.

Zu den wichtigsten  Meilensteinen des Reallabors zählen unter anderem die Unterzeichnung des Kapazitätsvertrags für den Transport von grünem Wasserstoff  im Dezember 2023 sowie der Netzanschluss des ersten Wasserstoffkunden im September 2024. ONTRAS wird in naher Zukunft eine 25 km lange Erdgasleitung zwischen Bad Lauchstädt und Leuna auf den Transport von Wasserstoff umstellen und ab 4. Quartal 2025 kommerziell Wasserstoff transportieren.

„Das Kernnetz der FNB ist die erste, wichtige Stufe beim Aufbau der deutschen Wasserstoffinfrastruktur. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem ONTRAS H2-Startnetz als Teil des Kernnetzes eine notwendige Voraussetzung für die Dekarbonisierung der Industrie und Wirtschaft in Ost- und Mitteldeutschland leisten werden.“

Ralph Bahke, ONTRAS-Geschäftsführer Steuerung und Entwicklung

Weiterer Netzausbau im Rahmen der integrierten Netzentwicklungsplanung

Der schrittweise Ausbau des Kernnetzes ist die erste Stufe beim Aufbau der deutschen Wasserstoffinfrastruktur – die dann in den Regelprozess einer integrierten Netzentwicklungsplanung übergeht. Diese ebnet den Weg für den weiteren, flächendeckenden Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland auch auf der Verteilnetzebene. Die zunehmend konkreter werdende Bestimmung von Wasserstoffpotenzialen und -bedarfen im Rahmen der Netzentwicklungsplanung wird die schrittweise Umsetzung weiterer Leitungsprojekte in den kommenden Jahren ermöglichen. 

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